Perimeterdämmung fachgerecht verkleben

Mit der richtigen Anleitung, den richtigen Perimeterdämmplatten, der richtigen Grundierung, dem richtigen Kleber und etwas (besser noch: jeder Menge) handwerklichem Geschick lässt sich eine Perimeterdämmung auch in Eigenleistung anbringen. Eine kleine Übersicht über alles, was es zu beachten gibt – und Tipps für alle, die es versuchen wollen.

Die Wahl der Dämmstoffe

Jedes Dämmprojekt beginnt mit einer gründlichen Planung – und jede Planung beginnt mit einer fachgerechten Analyse der speziellen Gegebenheiten. Um bei der Wahl der optimalen Produkte nichts falsch zu machen, muss vorab genau festgelegt werden, was und wofür gedämmt werden soll. Denn es kommt beim Anbringen einer nachträglichen Perimeterdämmung darauf an, „wieviel“ individuell gedämmt werden soll – und das richtet sich in erster Linie nach der beabsichtigten Nutzung des Kellers.

Soll der Kellerraum nur als Lagerraum genutzt werden, kann weniger gedämmt werden; wird der Keller als Wohnraum genutzt, sollte ein Produkt mit höherer Perimeterdämmstärke gewählt werden. Zu dieser prinzipiellen Überlegung kommt allerdings noch eine praktische: dünnere Dämmplatten (z.B. 8 cm) mit hoher Wärmeleitfähigkeit sind in der Regel nicht sehr viel günstiger als dickere Platten (z.B. 24 cm) mit niedriger Wärmeleitfähigkeit. Da der nötige Arbeitsaufwand sich aber meist kaum unterscheidet, macht es beim nachträglichen Anbringen einer Perimeterdämmung in vielen Fällen Sinn, auch reine Lagerräume gleich „besser“ zu dämmen.

Drei Möglichkeiten der Perimeterdämmung

Ist die Vorbereitung abgeschlossen, muss nur noch über die Art der Perimeterdämmung entschieden werden – denn beim nachträglichen Anbringen der Sockel- bzw. Perimeterdämmung des Kellers bei Sanierungen gibt es grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten.

1. Perimeterdämmung bis kurz unter Geländeoberkante

Die „kleinste“ Variante ist die Dämmung bis 30 Zentimeter unter Geländeoberkante (GOK). Die dazu nötigen Erdarbeiten sind im Vergleich zu aufwendigerer Perimeterdämmung recht gering – darum ist diese Dämmweise am ehesten in Eigenarbeit zu leisten. Allerdings sollte – vor allem, wenn der Keller als Wohnraum genutzt werden soll – die Kellerdecke hier zusätzlich gedämmt werden.

2. Perimeterdämmung bis auf Frosttiefe

Die nächste „Stufe“ der Perimeterdämmung reicht bis zur sogenannte Frosttiefe bei etwa 80 Zentimetern unter Gelände. Hier ist der Aushub an Erde um den Sockel bereits sehr viel aufwendiger – einen Graben von anderthalb Meter Breite muss man sich erstmal zutrauen. Auch hier ist eine zusätzliche Dämmung der Kellerdecke zu empfehlen.

3. Perimeterdämmung bis zum Fundament

Die Perimeterdämmung bis zum Fundament braucht sehr viel Platz, um sie fachgerecht anzubringen. Denn eine Kellerhöhe von zwei Metern bedeutet auch einen Erdaushub entsprechender Tiefe – und ein mindestens zweieinhalb Meter breiter Graben. Die sich ergebenden Kubikmeter Erdreich müssen ausgehoben, zwischengelagert und nach erfolgreichem Anbringen der Dämmstoffe wieder eingefüllt werden. Der Vorteil: Wer die Perimeterdämmung den gesamten Sockel inklusive des Fundaments unter Gelände zieht, kann auf die Dämmung der Kellerdecke verzichten.

Perimeterdämmung selber kleben in 5 kurzen Schritten

1. Sockel reinigen

Sämtliche Erdreste werden abgebürstet, alte Schutzanstriche gegebenenfalls gelöst und entfernt.

2. Mauerwerk grundieren

Zum Grundieren des Sockels und zum Abdichten der Wände wird eine sogenannte Bitumengrundierung aufgetragen.

3. Sockel isolieren

Um den Sockel gegenüber Feuchtigkeit und Wasser zu schützen, folgt ein isolierender Anstrich, die sogenannte Dickbeschichtung.

4. Dämmplatten verkleben

Jetzt werden die Hartschaumplatten angebracht – von unten nach oben, fugenfrei und immer versetzt zueinander.

5. Schutz anbringen

Bevor alles wieder „verbuddelt“ wird, wird die Perimeterdämmung vor mechanischen Schäden (Steine, Wurzeln, etc.) geschützt und eine Noppenbahn vor die Dämmplatten gespannt.

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